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14 Tage Algarve, Portugal - Oktober 2001
Das war bisher mein einziger und damit auch der erste Besuch in
Portugal. Mir hat das Land super gut gefallen, was aber auch nicht zuletzt daran
gelegen hat, dass sehr mit dem Hotel zufrieden war, das Wetter schön war und wir
dort unten an der Algarve viel unternehmen konnten. Wir haben sogar die
wunderschöne Hauptstadt Lissabon besuchen können.
Unser Hotel: Vila Caimar
Das Hotel ist absolut ideal, um die Algarve zu erkunden. Es ist
sehr klein, hatte soweit ich mich erinnere unter 100 Betten und ist in Lagos,
einem super-schönen Städtchen an der Küste. Etwas besseres gibt es dort unten
für einen solchen Erkundungsurlaub gar nicht, außerdem ist es ruhig (es waren
außer uns auch nur Rentner da) und schön gelegen. Ich meine, alle Zimmer hätten
sogar Meerblick gehabt!
1. Tag: Hinflug
2. Tag: Erkundung Lagos / Mietwagen
3. Tag: Salir / Bergwanderung / Alte / maurisches Castelo
in Paderne
4. Tag: Strände bei Portimão, Algar Seco und Alfanzina
5. Tag: Sagres/Cabo de Sao Vicente / Aljezur / Strände an
der Westküste
6. Tag: Castro Marim / Rio Guadiana / Alcoutim /
Albufeira
7. Tag: Faro und Umgebung
8. Tag: Silves / Sierra da Monchique
9. Tag: Grottenbootstour bei Lagos / Dünenwanderung
bei Esteveira
10. Tag: Ayamonte in Spanien / Tavira / Küsten-Nationalpark bei
Olhão
11. Tag: Ruhetag
12. Tag: Lissabon
13. Tag: Ruhetag
14. Tag: Ruhetag
15. Tag: Heimflug
1. Tag
Am Flughafen angekommen haben wir erst mal unseren Abfertigungsschalter
gesucht. Da war schon eine riesige Schlange. Um 13:00 h machte der Schalter dann
auf, und wir konnten einchecken. Es dauerte trotzdem lang, aber so schlimm war
es nicht! Leider haben wir nur einen Platz am Gang bekommen, egal, Hauptsache in
Portugal ankommen! Die Frau vor mir wurde gefilzt, weil sie einen spitzen Kamm
bei sich hatte. Der Kamm wurde kurzer Hand durchgebrochen, und es konnte weiter
gehen. Im Flugzeug gab es eine akzeptable warme Mahlzeit (Nudeln) mit ein paar
anderen Leckereien. Den Rest der Zeit hab ich in meinem Buch „Ferien für immer“
gelesen, deshalb verging die Flugzeit echt super schnell. Im Flugzeug zu lesen
ist echt die beste Möglich sich die Zeit zu vertreiben! Unser Busfahrer, der uns
zu unserem Hotel brachte, war todesmutig schnell und hat alle überholt! Um ca.
neun Uhr Ortszeit waren wir im Hotel. Unser Hotel ist aber schön, leider sind
wirklich nur Rentner hier. Aber Hauptsache keine Kinder! Bevor wir unsere
Klamotten zum Zimmer bringen konnten, haben wir erst mal gegessen. War lecker!
Im Zimmer fehlt ein anständiger Schrank, das Bett ist zu klein und ich hab
keinen Nachttischschrank. Leider hatten wir noch keinen Portwein, aber das wird
ab morgen anders werden!
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2. Tag
Morgens war der Himmel bedeckt, das änderte sich auch den ganzen Tag nicht so richtig. Das Frühstück war super lecker, wir haben uns richtig gut versorgt.
Nach dem Frühstück sind wir zu Fuß in die Stadt gegangen. Zuerst haben wir uns dieses Fort angesehen, anschließend haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt gemacht.
In dieser Stadt ist alles vereint, was die Algarve ausmacht: Bezaubernd bizarre Felstormationen, mauerbewehrte Hafenanlagen, eine Altstadt voller weißgetünchter Häuser, Restaurants und Bars dicht an dicht, breite Strände. Genau zweihundert Jahre lang war Lagos Hauptstadt der Algarve, bis im Jahr nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 Faro diese Aufgabe erhielt. Von der einstigen militärischen Bedeutung legen die imposanten Stadtmauern und das Hafenkastell Forte da Ponta da Bandeira
Zeugnis
ab. Der Hafen war Ausgangspunkt für portugiesische Entdecker und Eroberer des
Mittelalters und die Stelle, wohin sie die in Übersee geraubte Beute brachten:
Edelsteine, Gewürze und Sklaven. Ein Tip für Selbstversorger In den Markthallen
am Hafen gibt es viel frischen Fisch! Anschließend haben wir uns das National-Museum mit der dazu gehörenden Kirche Igreja de Santo António angesehen. Nachdem wir aus der vergoldeten barocken Kirche wieder ins Freie getreten waren, haben wir uns auf den Weg zu Europcar
gemacht. Das war gar nicht so einfach zu finden. Von da aus sind wir noch zu einem Stausee gefahren, dem Barragem da Bravura.
Nach dem Essen haben wir uns noch auf unseren Balkon gesetzt und den Portwein
probiert.
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3. Tag
Leider war heute morgen wieder Piß in der Luft, als wir die Gardinen öffneten. Über dem Meer, auf das wir schaun
hing, immer wenn wir drauf sahen, eine unbeschreiblich dicke dicke, dunkle
Wolkenschicht! Das ärgert ja doch ganz schön, man ist im sonnigen Süden, und in
Deutschland scheint die Sonne doch wärmer. Jedenfalls ging es heute als erstes nach Loulé, wo wir nach Norden in Richtung Salir fahren mußten. Loulé ist aber etwas undurchsichtig, so daß wir unsere Schwierigkeiten hatten und die Straße erst nach ein paar Problemen beim 2. Anlauf gefunden haben. In Salir haben wir uns das Castelo Mouro angeschaut.
Danach haben wir in Malhão den buddistische Recreation Area gesucht, und auch
nach ein paar Anläufen gefunden. Anschließend haben wir unseren Wagen am "Liebesbrunnen" in Rocha
abgestellt und sind dann den Berg hinauf gestiegen. Zuerst wurde es wirklich
steil, später kamen wir auf einem Plateau raus, von wo wir schon einen klasse
Blick auf die umliegende Landschaft hatten. Leider kannte sich der Reiseführerschreiber nicht so ganz aus und war vermutlich noch nie oben! Wir hatten nämlich so unsere Schwierigkeiten, der Weg hörte
plötzlich auf, die Kennzeichen waren gelb-rot, nicht weiß-rot, wir fanden die Windmühlenstumpfe nicht, und lauter so'n
Zeugs. Als wir schon fast wieder auf den Querfeldein-Rückweg waren, kreuzten wir rein zufällig doch den Weg, der uns zumindest auf einem sicheren Weg über den Tafelberg führte. Mit dem Wetter hatten wir besonders Pech, denn als wir mitten auf dem Berg waren, fing es an zu regnen, wir sahen die Regenfront schon von weitem auf uns zukommen. Kurz nachdem wir am "Gipfelbetonklotz" eine Cola getrunken hatten und auf dem Rückweg nach unten waren, waren wir auch pitschnaß. Nicht daß wir kiloweise Lehm unter den Schuhen kleben hatten und aussahen wie die Lehmschweine, nein wir waren auch noch naß.
Unser nächstes Ziel heute war das schmucke Bergdörfchen Alte. Alte ist
zweifelsohne eines der idyllischsten Dörfer der Algarve. Die Sehenswürdigkeit in Alte sind auch die Quellen Fontes de Alte, wo aber gar nichts los war. Die haben wir uns angesehen, und dann sind wir weiter gefahren. Unser letzter Anlaufpunkt war Paderne, wo wir eine Ruine eines maurischen
Castelos angesehen haben.
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4. Tag
Wegen des guten Wetters planten wir für heute eine Strandtour
mit vielen Abstechern. Um kurz nach 10 starteten wir und fuhren erst mal nach
Portimão, wo wir die Praia do Vau suchten und auch sofort fanden. Super schön
ist es da überall, die roten Felsen mit den schönen Stränden unten gefielen mir
super gut. Dann sind wir weiter zur Praia da Rocha gefahren, einem deutlich
breiteren Strandabschnitt. Danach sind wir zum Lighthouse auf der anderen Seite
der Stadt gefahren. Vom Leuchtturm aus sind wir nach Carvoeiro gefahren. Da
haben wir uns einen ganz komischen Strandabschnitt "Algar Seco" angeschaut. Erst
ging es nach unten, und auf den einzelnen Felsformationen konnten wir die rauhe
See begucken.
Anschließend
sind wir zum Leuchtturm Farol de Alfanzina gefahren. Links daneben ist ein
Trichter, in dem infernalisch brodelte. Wir hatten es uns aber infernalischer
vorgestellt. Der nächste Strand, den wir uns angesehen haben, war der
Schmugglerstrand in Alfanzina. Wir mußten durch einen Tunnel dort runter gehen,
dieser Strand macht seinem Namen auch alle Ehre. Abends gab es Gambas bis zum
abwinken - Köstlich.
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5. Tag
Unser erstes Ziel heute war die tolle Total-Tankstelle am
westlichen Ende von Lagos. Von da aus sind wir zu einem kleinen abgelegenen
Strand dem Praia do Boca do Rio gefahren, was etwas schwierig zu finden war. Am
Rand war auch die beschriebene alte Fischfabrik noch deutlich zu erkennen.
Dieser Strand war ein wirklicher Aussteigerstrand, es standen nur drei Wohnwagen
dort rum, und 2 andere Touristen hatten sich dort hin verirrt. Wer sollte da
auch hin finden? Es gab auch keine Pommesbuden am Strand, sehr schön da!! Weiter
ging es nach Sagres, dem süd-westlichstem Punkt Europas. Überall in Portugal
wird Sagres Bier gereicht (das bei Lissabon gebraut wird), ein nicht geringer
Teil der portugiesischen Restaurants in Deutschland heißen Sagres. Sagres ist
für Portugal mehr eine Idee als ein realer Ort. Kein Wunder eigentlich, denn von
den vielen Weltenden, die das Land zu bieten hat, ist das nahegelegene Cabo de
Sao Vicente das absolute: nach Süden kommt lange nichts und dann Afrika, nach
Westen kommt sehr lange nichts und dann irgendwann Amerika. Diese Lage, die
schroff abfallenden Felsen, die sausenden Winde haben schon in der Antike die
Phantasie der Römer beflügelt. Zuerst sind wir zum Leuchtturm Cabo de São
Vincente gefahren. Später sind wir weiter nach Sagres gefahren, um uns dort die
Seefahrerschule von Heinrich, dem Seefahrer anzusehen.
Weiter
ging es nach Aljezur, einem etwas größeren Ort weiter nördlich. Ich war völlig
genervt, da Thomas wieder rücksichtslos gepennt hat. In Aljezur haben wir uns
dann das Castello Mourisco angesehen. Auf der Rückfahrt haben wir immer mal
Strandabstecher gemacht haben. Der erste Strand, sehr schön, war der Praia de
Monte Clérigo. Weiter ging es zur Praia de Arrifana, das war mehr die
Surferbucht, überall hingen die Surfer mit ihren Brettern im Wasser und warteten
auf Wellen. Als nächstes sind wir zur Praia do Bordeira gefahren, die lag auch
super schön an Klippen, war erstaunlich weitläufig, auch nach hinten, und die
Wellen brachen sich gewaltig an diesem im Meer stehenden Felsen.
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6. Tag
Nach dem Frühstück haben wir unsere heutige Tour geplant, die in
die Ostalgarve gehen soll. Wir sind über die Autobahn nach hinter Tavira
gefahren, wo wir als erstes Ziel das kleine, träumende Örtchen Cacela. Das Dorf
ansich, was früher mal so eine Art Festung gewesen sein muß, war super schön!
Als Attraktion war im Führer ein makaberer Knochenkeller beschrieben! Danach
sind wir zum einzigen Strand des Tages heute gefahren, an den Praia da Manta
Rota. Die Algarve bietet eine Menge verschiedenartiger Strände, dieser sah zum
Beispiel aus wie ein Nord- oder Ostseestrand mit weiten Dünen hintergelagert.
Als nächstes sind wir durch den Grenzort Vila Real de Santo António gefahren, um
auf die N122 nach Norden zu kommen. Ein kleines Stückchen danach kam direkt
schon Castro Marim, in dem Ort haben wir uns ein altes Castello angesehen. Das
wird wieder mit deutschen Geldern restauriert. Aber von den Burgmauern oben
hatten wir einen prima Blick nach Spanien und aufs Meer rüber. Kurz vor Odeleite
führte uns eine Umleitung an den Fluß.
Schade, daß wir uns den sehr empfohlenen
Ort
Odeleite nicht ansehen konnten. Aber dafür sind wir am großen Fluß, dem Rio
Guadiana, der Fluß, der Spanien von Portugal trennt, vorbeigefahren, was auch
sehr schön war! Im Dörfchen Alcoutim haben wir nochmals angehalten. Da gab es
wieder ein Castelo anzusehen, lustigerweise war auf der spanischen Seite auf der
anderen Flußseite fast genau so ein Dorf zu sehen, auch mit Burgruine auf dem
Berg - Sehr lustig. In Loulé sind wir auf der Autobahn nach Albufeira gefahren,
weil wir uns da die Fußgängerzone ansehen wollten. Sonst gibts da wohl nichts
wahnsinnig tolles zu sehen.Nachdem wir auch mal ganz kurz am Strand und in der
doch mächtig überfüllten Fußgängerzone waren, sind wir zurück nach Lagos
gefahren und sind um halb 8 zum Essen gegangen.
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7. Tag
Heute sind wir nach Faro gefahren. Unser erstes Etappenziel war
der Strand Praia de Falésia bei Vilamoura. Sehr faszinierend dort, denn
Vilamoura ist so eine Retortenstadt für Reiche. Die haben da eigene Wegweiser
und alles sieht total nobel aus. Rings um diese Stadt sind riesige ausgedehnte
Golfplätze. Und an diesem Städtchen liegt also der ausgedehnte Sandstrand, den
wir uns heute als ersten angesehen haben. Auf dem Weg nach Faro steht bei
Almansil die kleine schönste Kirche Portugals, die Igreja de São Lourenco.
Leider hatten wir aber die Öffnungszeiten um eine Viertel Stunde verpaßt und
sind auf dem Rückweg nochmals dort hingefahren. Von dort aus sind wir dann
direkt nach Faro reingefahren, um uns den alten Stadtkern und eine Kirche
anzusehen. Es ist richtig schön dort: die Altstadt, die am Rande des Hafens
teilweise umgeben von der alten Stadtmauer vor sich hin döst. Dabei muß man nur
durch das prächtig barock geformte Stadttor Arco da Vila gegenüber der
Misericordia Kirche schreiten, um in ein anderes Faro zu gelangen: Niedrige
weiße Häuser säumen stille Gassen. Blumentöpfe schmücken die Mauern, hinter
denen sich nur ab und an ein Handwerks oder Geschenkeladen verbirgt. Heraus aus
dem ovalen Altstadtkern ragt der massige Turm der Kathedrale.
Sie
bildet mit dem flachen alten Bischofspalast aus dem 18. Jh. und dem jüngeren
Rathaus das alte architektonische Zentrum der Stadt. Wir haben uns also zuerst
die nette urige Fußgängerzone angesehen und sind dann in die supergeile Altstadt
gegangen. Das war schön dort!! Nachdem man durch das barocke Tor die Altstadt
betreten hatte, stand man auch quasi schon auf dem schönsten Platz Faros, an dem
die Kirche Largo de Sé steht. Den Platz rahmen Orangenbäume, super schön! Wir
sind auf den Glockenturm der Kirche gegangen, von da oben hatten wir einen
herrlichen Blick über die Stadt. Bevor wir die Stadt wieder verlassen haben,
konnten wir dann die Kirche Nossa Senhora do Carrmo doch besichtigen können, um
drei mache die wieder auf, und wir sind fünf Minuten später reingegangen. Das
interessante an der Kirche ist die Knochenkapelle im Hof, sehr makaber. Diese
Kapelle ist tatsächlich sehr ordentlich aus Knochen erbaut. Hin und wieder ist
mal ein Totenschädel zu sehen, so etwas hab ich echt noch nie gesehen, noch
nicht mal vermutet, daß es etwas so ungewöhnliches gibt. Leider stank es aber in
der Knochenkapelle auch nach Leichnam. Kopfschüttelnd sind wir aus der Stadt
rausgefahren. Unser nächster Anlaufpunkt war Olhão, eine hübsche Stadt mit
nettem Hafen. Dann haben wir uns dann in Estoi den barocken Fürstentempel in dem
verwilderten Park angesehen. Danach sind wir noch zur Kapelle Nossa Senhora da
Rocha gefahren, die blendendweiß auf einer Felsspitze hoch über dem Meer bei dem
schrecklichen Ort Armacão de Pêra thront.
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8. Tag
Wir haben uns für heute die Tour nach Monchique vorgenommen.
Leider war das Wetter morgens mal wieder nicht so gut, daher dachten wir uns,
daß wir nur eine Bergtour machen könnten. Zuerst sind wir nach Silves gefahren
und haben dort natürlich wieder mitten vor der Festung geparkt - nicht wie alle
anderen auf dem großen Parkplatz vor der Stadt. Wir haben jedenfalls erst mal
die Festung gestürmt und sind rings oben auf der Burgmauer spazieren gegangen.
Danach sind wir weiter nach Monchique gefahren. Um eins waren wir ungefähr in
dem Ort, zuerst sind wir noch die landschaftlich schöne Strecke nach Marmelete
gefahren. Als nächstes sind wir auf den Berg Fóia bei Monchique gefahren, der
902 Meter hoch ist.
Die
Strecke dort hinauf war auch klasse, und von oben konnten wir auch wunderbar
untergucken. Danach haben wir eine schöne Wanderung gemacht und haben die
Landschaft genossen. Leider hat uns der Reiseführerschreiber auch da den Weg
etwas falsch beschrieben, aber es war trotzdem schön. Auf dem Weg zurück kamen
wir noch an den Quellen (Caldas de Monchique) vorbei. Die haben wir uns auch
noch angesehen, sehr angenehm! Dieses Vorörtchen hat seinen alten Stil bewahrt
und war urgemütlich. Nach dem Abendessen sind zu unserer Klippe hier in Lagos
gefahren, die 5 Minuten weit weg ist und haben den Sonnenuntergang bestaunt und
fotografiert. Die Sonne war aber auch bereits bei unserer Ankunft dabei,
unterzugehen. Schwein gehabt. Abends haben wir dann noch ein paar Pistazien
gegessen und Portwein getrunken.
top
9. Tag
Ziel Nummer eins war eine Grottentour mit einem Boot unterhalb
von Lagos und Nummer 2 war eine Dünenlandschaufswanderung bei Esteveira. Das
Wetter war für beides perfekt, insbesondere für die Grottentour. Um kurz nach 10
sind wir erst mal mit dem Auto nach Lagos reingefahren und haben oberhalb der
Festung geparkt. Am "Leuchtturm", wenn man das Ding dann so nennen kann, sind
wir in das kleine wackelige Boot gestiegen und haben uns, natürlich von dem
einzigen Bootsführer, der nur portugiesisch spricht, durch die Grotten fahren
lassen. Durch ein paar Grotten sind wir dann aber doch gefahren, und dann auch
noch durch welche durch, wo wirklich hoher Seegang herrschte. Das war fast wie
auf der Wildwasserbahn im Phantasialand, nur daß es da nicht so gefährlich war.
Der Spaß hat ca. eine Stunde gedauert und pro Person 15 DM gekostet.
Fast
so teuer wie Kino mit großem Spaßfaktor. Den Nachmittag haben wir uns auch sehr
nett gemacht, wir sind nach Esteveira gefahren, wo wir die im Merian
beschriebene Dünenwanderung gemacht haben. Ich glaube, wir sind mehrmals falsch
gegangen, aber letztendlich doch richtig. Ab dem Felsplateau ging es dann in
südliche Richtung weiter, nach einigen Sumpfgebieten haben wir auf einer Klippe
eine längere angenehme Pause gemacht und uns den angenehmen Meeresluft in die
Nase und um den Kopf wehen lassen. Ausgesprochen entspannend. Unter uns war ein
langer Sandstrand, auf dem kein Mensch war. Leider waren wir nach der Wanderung
sehr hungrig und überlegten uns, daß wir dringend die "letzte Bratwurst vor
Amerika" beim Leuchtturm bei Sagres essen wollten. Deshalb haben wir diesen
Umweg gemacht und sind nochmals zum Cap gefahren. Die machen mit ihrem
Bratwurststand einen Haufen Kohle, hatten 3 verschiedene Würste zur Auswahl und
wir bekamen sogar noch ein trashiges Zertifikat ausgehändigt. Sehr cool! Abends
war es noch so richtig gemütlich, hab ein Stündchen gelesen und dann auf dem
Balkon gesessen und aufs Meer geglotzt, und das war's auch schon!
top
10. Tag
Heute wollten wir Spanien mal einen Besuch abstatten. Die
Autobahn, die durch die Algarve führt, ist saupraktisch, wir hatten nur einen
kleinen Stau in Lagoa, aber da ist ja auch noch keine Autobahn und waren in
etwas über 2 Stunden in Ayamonte in Spanien. Beeindruckend ist die Brücke
zwischen Spanien und Portugal, aber sonst war es nicht so prickelnd. Von Spanien
aus sind wir dann zurück die Stadt Tavira angefahren, wo wir uns ein letztes
Castello mit schönem Garten angesehen haben. Das Wetter war leider nicht so
schön, es war aber dennoch sehr interessant. Desweiteren bot uns die Stadt noch
die Möglichkeit, eine Bildzeitung zu bekommen, mehrere Kirchenportale zu
betrachten, auf den Castellomauern herum zu wandern und ein Eis auf der alten
Römerbrücke zu essen. Alles in allem sehr interessant, dieses Städtchen ist noch
gar nicht vom Tourismus erschlossen und schlummerte an der Algarve vor sich hin.
Die Häuser sind alt und zusammengefallen und es bedarf einiger EU-Mittel, die
Stadt wieder zu einer Perle an der Algarve rundzuerneuern. Danach sind wir
weiter über die Hauptstraße zu einem Küsten-Nationalpark bei Olhão gefahren, wo
wir eine ausgedehnte Wanderung über einen Lehrpfad machen wollten. Wir
beschauten uns Pinienwälder und Nistkästen, nur leider waren die
Salzgewinnungsbecken und das Fischzuchtbecken gesperrt, da dort gearbeitet wird.
Dann war das Thunfischfangboot nicht da, die Gezeitenmühle war noch ganz
interessant, weil wir bis aufs Dach klettern konnten. So richtig interessant
wurde es dann wieder am dem Beobachtungsposten für Vögel, wo wir verweilt haben.
Die unbewässerte Obstplantage war leider verdorrt und als Obstplantage nicht
mehr zu erkennen. Wild wuchernde Wiese wäre der Beschreibung näher gekommen.
Weiter ging es dann an den Hecken vorbei zum alten verrosteten Schöpfbrunnen, wo
die Fischhunde gezüchtet werden. Eine Hunderasse mit Schwimmhäuten an den Füßen,
die aussehen wie große Pudel (Portugiesischer Wasserhund).
top
11. Tag
Heute haben wir es gaaanz langsam und ruhig angehen lassen. Wir
sind erst mal eine halbe Stunde später aufgestanden, aber das bewahrte mich auch
nicht vor den morgendlichen Stromausfällen. Laufend sitze ich morgens auf dem
Klo und das Licht geht aus - toll! Gestern morgen hatte ich sogar 2 Ausfälle,
was mich ganze 15 Minuten im Bad gefangen hielt. Nach dem Frühstück habe
ich mein "Feuerstein"-Buch leer gelesen, und das Cinema auch gleich mit dazu.
Danach überkam mich eine gewisse Langeweile, die ich mit
Auf-dem-Balkon-sitzen-und-sonnen im Keim erstickte. Nachmittags waren wir dann
in dem Megamarkt, wo wir Kleinigkeiten (neuen Portwein, Knabbereien und noch
mehr) eingekauft haben. An den Kassen war ein riesiger Andrang. Die Bildzeitung
behauptete heute, daß Hitler schwul war. Klang alles schwer einleuchtend. Abends
gab es noch einen Schluck Port, ein wenig zu lesen, und dann sind wir schlafen
gegangen, morgen wird es anstrengend genug.
top
12. Tag
Lissabon, wir kommen! Heute morgen mußten wir bei grandiosem
Sonnenschein und absolut wolkenlosem Himmel mächtig früh aufstehen. Um kurz vor
halb sieben sind wir dann den ausgesprochen mühsamen 290 Kilometer langen und
kurvenreichen Weg über Aljezur, Sines und Grandola nach Lissabon hochgefahren.
Vor der Brücke des 25. Aprils, über die wir in die Stadt reingefahren sind,
mußten wir noch mal 1,50 DM berappen. Die Fahrt über die Brücke war echt
saucool, von dort oben (die Brücke wurde der Golden Gate Bridge in San Francisco
nachempfunden) konnten wir herrlich über die Stadt schaun. Auf der anderen Seite
des Tejos angekommen, sind wir scharf links in den Stadtteil Belém gefahren, um
uns dort alle Sehenswürdigkeiten am Ufer anzusehen, bevor wir uns in der Stadt
einen endgültigen Parkplatz gesucht haben. Zuerst haben wir uns den Turm von
Belém angesehen und sind auch draufgegangen (Eintritt ist an Sonn- und
Feiertagen frei!). Vom Wasser umspielt taucht der Torre de Belém hinter Pinien
und Olivenbäumen auf, Balkönchen und Erkerchen zieren seine weißen Mauern. Man
mag gar nicht glauben, daß diese Gebäude, außer als Leuchtturm, so unromantisch
genutzt wurde: Das heutige Wahrzeichen war mal Festung mal Gefängnis.
Anschließend sind wir den halben Kilometer am Fluß entlang zum Seefahrerdenkmal
am Ufer gegangen. Dieser weiße, hohe Koloß, 1960 erbaut, wirkt gegen den blauen
Himmel großartig. Zum Glück konnten wir vom Seefahrerdenkmal unterirdisch die
Straße und Bahnschienen unterqueren, da direkt gegenüber des Denkmals das
Hieronymiten-Kloster ist. Stolz, aber nicht pompös; prächtig, aber nicht
überladen; weiß, aber nicht blendend: so gibt sich das Mosteiro
dos
Jeronimos nahe dem Tejo Ufer. Die üppigen Gewinne aus dem Gewürzhandel mit
Indien investierte König Manuel I. ab 1502, um das nicht weniger üppige
Meisterwerk der Manuelinik schaffen zu lassen. Was an diesem Stil besonders ist,
zeigt das Kircheninnere und vor allem der bezaubernde Kreuzgang: spätgotische
Säulen und Gewölbekonstruktionen verzierten die Steinmetze überreich mit
Darstellungen von Pflanzen, Gesichtern, geometrischen Mustern, Schiffen, Tauen
und Wappen. Durch das Kulturzentrum von Belém hindurch sind wir wieder zurück
zum Auto gegangen und in die Innenstadt gefahren. Nach, wie immer, anfänglichen
Orientierungsproblemen durch das Einbahnstraßensystem der Stadt, fanden wir eine
Parklücke direkt an dem Platz, von wo wir mit der wackligen, alten "eléctrico"
zur Alfarma hoch fahren wollten. Auf der anderen Seite des Platzes sind wir dann
in die Nr. 28 eingestiegen und zur Alfarma hochgefahren. Die Fahrt war echt
cool, daß da nicht mehr passiert, wenn die Bahn durch die engen Gassen der
Altstadt fährt, wundert einen! Es war echt spaßig, deshalb sind wir nämlich auch
erst mal eine ganze Runde bis zur Basilica da Estréla mit dem Teil gefahren.
Anschließend haben wir das Cardaes-Kloster gesucht (und gefunden), was
allerdings nicht interessant war. Danach führte uns unser Weg zu unserem ersten
Aussichtspunkt (Alcãntara), von wo wir prima über die Stadt bis hin zum Castelo
schauen konnten. Als wir uns gestärkt hatten, sind wir weiter an Kirchen vorbei
zum alten Bahnhof gegangen. Der wirkte am Rossio-Platz etwas verloren, da er von
einem moderneren im Zuge der EXPO in 1998 abgelöst wurde. Drum herum war auch
eine Baustelle, also es war nicht so prickelnd. Aber dann sind wir zu dem Aufzug
Sta.-Justa gegangen, der einen 32 Meter in die
Höhe befördert. Momentan taugt der nur als Touristenattraktion, denn der Zugang
zur oberen Stadt ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Anschließend sind wir dann
durch die Haupteinkaufsstraße (war nix los) und durch den Bogen am Parca do
Comércio geschlendert.
Danach sind wir an der ältesten Kathedrale Lissabons vorbei nach oben in die
Alfarma gegangen. Auf halben Weg kamen wir an dem Aussichtspunkt Sta. Luzia
vorbei. Sehr beeindruckende Sicht, und dann sind wir hechelnd zum Kastell São
Jorgo herauf gekrochen. Der Blick ist umwerfend und die Ruine ebenso. Leider war
der Blick so gut, daß wir auch eine kommende dicke Wolkenfront erspähen konnten.
Wir sind ein wenig auf dem Castelo herum spaziert und dann zum letzten Punkt,
dem Aussichtspunkt Graca gewandert. Da taten uns dann spätestens die Füße weh
und wir mußten nach 6 Stunden Sightseeing endlich was anständiges essen. Die "eléctrico"
hat uns zurück zu unserem Auto gebracht. Hervorragendes Gefährt! Wir haben aber
auch so super geparkt, daß die Bahn quasi neben unserem Auto gehalten hat.
Leider war es recht voll in der Bahn. Abends sind wir in die Rua de Portas de S.
Antão (Parallelstraße zu der Prachtstraße Avenida da Liberdade) gegangen, um uns
dort ein Restaurant zu suchen.
top
13. Tag
Schade, unser vorletzter Tag - ein "Halb-gammel-Tag"! Nach dem
Frühstück sind wir nach Portimão gefahren. Zuerst haben wir bei ausgesprochen
schönem Wetter eine lange Barfuß-Strandwanderung gemacht. Nach ca. 2 Stunden
finf es an zu regnen. Eigentlich wollten wir heute als letztes noch den Hafen
von Portimão ansehen, aber wegen des Wetter mußten wir dieses Vorhaben
abbrechen. Das Wetter ändert sich am Meer ja bekanntlich sehr schnell, deshalb
schien bald wieder die Sonne. Schön!
top
14. Tag
Wir sind heute wieder relativ früh aufgestanden, nämlich so
gegen neun und sind dann zum Frühstück gegangen. Nach dem Frühstück war es immer
noch gut, und ich habe mich mit dem Buch "Generation Golf", das ich noch
anfangen wollte zu lesen, draußen auf den Balkon in die Sonne gesetzt. Nach
einer halben Stunde verdunkelte sich aber die ganze Sache mächtig, als schwere
graue Wolken aufzogen und ich alsbald anstatt der Sonne dicke Tropfen vom Himmel
prasseln sah. Um drei sind wir in die Rezeption gegangen, um da auf den
Europcar-Mann zu warten, der unser Auto abholen wollte. Dieser kam auch
erwartungsgemäß erst um Viertel vor 4, aber wir hatten ja was zum lesen. Den
Rest des Tages haben wir gelesen und abends gab es wieder was leckeres zu essen.
top
15. Tag
Nach dem Frühstück habe ich schnell gepackt und hab mich dann
kurz auf den Balkon gesetzt, um noch ein wenig Sonne zu tanken. Wer weiß, wann
ich die in Deutschland das nächste Mal sehen werde. Um 13:45 Uhr kam unser Bus,
der uns zum Flughafen bringen sollte. Wir stiegen als erste ein und fuhren los.
Unterwegs kamen wir in ein Unwetter, es blitzte und donnerte, nicht so schön zum
fliegen. Um ca. 4 Uhr waren wir dann am Flughafen angekommen. Es wurde besonders
gründlich überprüft, weil schon wieder Anschläge verübt wurden. Um 18:15 ging es
los, ich habe die ganze Zeit gelesen und gegessen. Um 22:15 Ortszeit landeten
wir nach 3 Stunden in Düsseldorf.
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