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14 Tage Grenada - Juni 2003
Grenada, auch als Gewürzinsel bekannt, gehört zur Inselgruppe der Kleinen
Antillen. Obwohl der Tourismus weniger ausgeprägt ist als in anderen Inseln der
Karibik, bietet Grenada schöne Badestrände und Naturparks. Es herrscht
Linksverkehr und das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut. Die meisten Strassen
sind zweispurig, eng und zum Teil sehr kurvenreich. Wegen der vielen Schlaglöcher,
herumstreunenden Tieren sowie der unorthodoxen Fahrweise wird zu Vorsicht im Straßenverkehr
angeraten - ich rate jedoch jedem, sich dort ein Auto zu mieten, um so diese
wunderschöne Insel besser kennen zu lernen. Da es jedoch sehr schwierig ist, in
der Karibik einen fairen Autovermieter zu finden, der einen guten Service bietet
und zudem auch noch tolle Angebote für Individualreisende hat, empfehle ich
wärmstens die Firma Karibikreisen .
Wir bekamen unser Auto im Urlaub noch nie so pünktlich ins Hotel gebracht. Auch
waren uns die Mitarbeiter bei dem Erwerb einer örtlichen Fahrerlaubnis
behilflich, auf Grenada muß man diese leider haben. Das sollte aber keinen davon
abhalten, sich ein Auto zu mieten und damit die Insel zu erkunden!
Unser Hotel: Grand View Inn
Das Grand View Inn macht seinem Name alle Ehre, man hat wirklich
einen atemberaubenden Ausblick - direkt auf die beiden schönsten und
berühmtesten Buchte der ganzen Insel. Und zu Fuß ist man auch sehr schnell an
beiden Stränden, es sind nur 5 Minuten. Bei der Buchung des Hotels empfehle ich,
die Delux Studios oder Appartements zu nehmen, denn die befinden sich im
neueren, und damit wesentlich schöneren Teil des Gebäudes. Ansonsten sind die
Zimmer sehr sauber, und die Leute an der Rezeption sind sehr nett. An der
Rezeption steht auch ein PC mit Internetanschluß zur Verfügung.
1. Tag: Hinflug
2. Tag: Grand Anse
3. Tag: Mietwagen / Gouyave / Plantagen in den Bergen
4. Tag: Levera National Park / Bathway Beach / Sauteurs /
Süd-Ostküste
5. Tag: La Sagesse Nature Centre / Beach
6. Tag: Wanderung im Grand Etang National Park /
Annandale Falls / Point Salines
7. Tag: L'Anse aux Epines / Ruhetag
8. Tag: Wanderung zu den Seven Sisters Falls
9. Tag: Lake Antoine / River Antoine Rum Distillery
10. Tag: St.George's
11. Tag: Concord Falls / Dougaldston Estate
12. Tag: Fort Jeudy / Petit Bacaye
13. Tag: Ruhetag
14. Tag: Ruhetag
15. Tag: Heimflug
1. Tag
Das war ein Tag, meine Güte! Ich habe so wenig geschlafen, wie fast noch nie
in meinem Leben. Es war unglaublich! Um kurz nach ein Uhr in der Nacht sind wir
nach Hannover zum Flughafen gefahren. Das dauerte. Wir hatten leider selten
bescheidene Flugzeiten und -verbindungen. Wir sind von Hannover nach London
geflogen, hatten da zwei Stunden Aufenthalt, dann ging es weiter nach Antigua.
Dort mußten wir nach dem Flug leider ca. eine Stunde im Flugzeug sitzen bleiben,
was einen mürbe macht. Erst dann haben wir endlich den Flughafen von Grenada
angesteuert. Dort war es heiß, die Sonne schien und es roch nach Urlaub! Der
Transfer zu unserem Hotel hat auch gut geklappt und wir bekamen wahrscheinlich
das schönste Zimmer des Hotels, ein Eckzimmer mit zusätzlichen Fenstern nach St.
George's. Abends haben wir noch eine kleine Ortsbesichtigung gemacht, sind zum
Morne Rouge Strand runter gegangen, die Sonne ging gerade spektakulär rot unter.
Wem der Grand Anse Beach zu geschäftig ist, der sollte sich auf den Weg in die
kleine idyllisch gelegenen Morne Rouge Bay aufmachen. Zu Fuß sind es
etwa 20-30 Minuten. Beide Buchten trennt der Quarantine Point, eine weit ins
Meer hinausragende Landzunge, von der man einen wundervollen Blick auf Point
Salines im Süden und den Moliniere Point im Norden hat.
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2. Tag
Es war wunderbar endlich mal wieder ein paar Stunden zu
schlafen! Nach dem Frühstück sind wir zu Fuß zum Shopping Center gegangen, wo
wir uns mit ein paar Lebensmitteln eingedeckt haben. Getränke sind ganz wichtig
bei der Hitze. Nachmittags sind wir mal zur Grand Anse Bucht runter gegangen und
haben den Tag am etwa 2 km langer, sehr breiter, weißer Sandstrand verbracht.
Der wunderschöne Grand Anse Beach ist nicht nur der Vorzeigestrand der Insel,
sondern auch die touristische Hochburg Grenadas. Hier befinden sich jede Menge
Hotels, Guesthouses, Einkaufszentren, Restaurants, Banken, Tourveranstalter usw.
Daneben findet am Strand jedoch auch noch ein Leben statt, das an die Zeit
erinnern mag, bevor der Tourismus hier Einzug hielt. Es ist schön zu sehen, dass
die Schule, der Friedhof und das Altersheim den
Hotelanlagen nicht weichen
mussten. Einige Palmen spenden Schatten und das türkisblaue Meer ist
hervorragend zum Schwimmen geeignet. Neben Faulenzen und In-der-Sonne-Braten
kann man jede Art von Wassersport betreiben, Golf spielen oder auf dem
Tennisplatz schwitzen. Dass die Bucht vor gar nicht allzu langer Zeit Schauplatz
kriegerischer Auseinandersetzungen war und einige Hotels als Kasernen dienten,
ist heute nur noch schwer vorstellbar. Statt dessen dümpeln Fischer- und
Segelboote im herrlichen Wasser und den Küstenabschnitt patrouillieren höchstens
Liegestuhlvermieter und einige Strandverkäufer, die einem ganz schön auf die
Nerven fallen können.
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3. Tag
Heute sind recht früh aufgestanden, dadurch hatten wir Zeit
gemütlich zu frühstücken, und das haben wir auch echt ausgenutzt. Der
nette Herr von der Autovermietung war pünktlich und wir sind zuerst zur Police
Station gefahren, wo wir einen örtlichen Führerschein bekamen, der uns hier zum
fahren eines Autos befugte. Das kostete 12 US$. Als erstes sind durch St.
George’s an der Westküste entlang nach Norden gefahren. Heute wollten wir uns
nur mal so ein wenig orientieren und uns an die Fahrweise gewöhnen. Das klappte
auch ganz gut, wir sind hoch bis Gouyave gefahren. Unterwegs haben wir ein paar
mal angehalten um Fotos zu machen, weil es immer so schön aussah. Gouyave liegt
wunderschön zwischen zwei Buchten - schon von weitem reizt es, ein Foto der
Hauptstadt des Distriktes St. Johns zu schießen. Unter den Briten hieß Gouyave
Charlotte Town. Die Franzosen verliehen dem Städtchen den Namen der apfelgroßen,
wohlschmeckenden Frucht Guajave,
welche es im Überfluss gab. Die Bewohner leben
heute vom Fischfang, der Muskatnussverarbeitung und den Gewürzpflanzungen der
näheren Umgebung. Mittelpunkt des Ortes und zugleich Touristenattraktion ist die
1952 gegründete Gouyave Nutmeg Processing Station der Grenada Cooperative Nutmeg
Association, eine Muskatnussverarbeitungsfabrik. Die meisten Touristen, die
einen Ausflug rund um Grenada gebucht haben, machen hier Halt, um den Betrieb zu
besichtigen. Von Gouyave aus sind wir die schmale, traumhaft schöne Belvidere
Road vorbei an Rosemont, St. Mary und dem Belvidere Estate in Richtung Grenville
gefahren. Zu beiden Seiten der holprigen Belvidere Road bestimmen Gewürz-,
Kakao- und Zitrusplantagen das Landschaftsbild. Der Belvidere Estate zählte in
den 30er Jahren zu den weltweit größten Muskatnussplantagen. Es ist jedoch, ohne
vernünftige Karte (es gibt keine!) und Beschilderungen an Kreuzungen,
recht schwierig, den richtigen Weg zu finden. Die Leute in den Orten helfen aber
immer freundlich weiter. Auf dem Rückweg haben wir uns noch ein paar Strände an
der Süd-Westküste angesehen - Traumstrände!
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4. Tag
Heute
haben wir eine Tour in den Norden gemacht. Es ging vorbei an den Mt. Camel Falls
bis zum Levera National Park, der mal ausgeschildert war. Der Atlantik ist
verantwortlich für starke Erosionen um den Bedford Point, also es ist dringend
abzuraten, dort schwimmen zu gehen. Der Strand gehört schon zum Levera National
Park, der sich bis zur äußersten Nordostküste erstreckt. Neben kleinen
Verkaufsständen, die Besucher mit Getränken und leckeren Hähnchenteilen
versorgen, stehen auch Picknicktische und -bänke bereit. Gegenüber dem Strand
befindet sich das National Park Centre, das über Flora und Fauna des
Nationalparks informiert und für Naturinteressierte Führungen organisiert.
Toiletten und Umkleidekabinen stehen ebenfalls zur Verfügung. Verlässt man die
von Kokospalmen und Kakteen geprägte Küstenlandschaft in nördliche Richtung,
trifft man auf den Levera Pond einen hübschen See, gesäumt vom bizarren
Stelzwurzelgeflecht zweier Mangrovenarten, die Heimat einer Vielzahl von Vögeln
und Fischen sind. Ein weiterer Pfad führt zum gestrüppreichen Levera Hill, der
etwa 250 m über dem Meeresspiegel liegt und eine tolle Aussicht auf Sandy
Island, Green Island, Sugar Loaf Island und die Umgebung gewährt. Etwa 1,5 km
nördlich des Bathway Beach (20-30 Min. zu Fuß) liegt ein zweiter weitläufiger,
wilder Sandstrand - der Levera Beach. Meist ist man hier völlig alleine mit den
Pelikanen. Wunderbar erkennt man, wie die aufein ander
prallenden Strömungen des Atlantiks und des karibischen Meeres schaumgekrönte
Wellen und Strudel verursachen. Dort oben ist auch alles sehr hübsch, aber das
Meer ist sehr viel rauher als weiter südlich oder auf der anderen Seite der
Insel. Anschließend haben wir den Örtchen Sauteur noch einen kurzen Besuch
abgestattet, wie wir überhaupt alles gefunden haben, ohne Beschilderung, ist
eine meisterhafte Leistung! Sauteurs ist sehr eng mit dem Schicksal der
Karibindianer verbunden. Erstmals gelang es 1650 dem wohlhabenden Franzosen
Compte du Parquet auf Grenada Fuß zu fassen. Aus Martinique kommend, erschlich
sich du Parquet durch windige Tauschgeschäfte Land. Die Besitzansprüche der
Franzosen ließen nicht lange auf sich warten. Ehe sie sich versahen, mussten
sich die Kariben in erbitterten Kämpfen gegen die drohende Versklavung wehren.
Der Kampf gegen die gnadenlosen, übermächtigen Franzosen dauerte etwa drei
Jahre. In den Norden der Insel zurückgedrängt und die Franzosen im Nacken,
beschlossen die Kariben, sich nicht zu unterwerfen. Gemeinsam sprangen sie von
einer Klippe aus etwa 40 m in den Tod. Der französische Ortsname Sauteurs
(Springer), ebenso wie die berüchtigte Klippe Morne des Sauteurs (kleiner Berg
der Springer) oder Caribs' Leap, erinnern noch heute an das tragische Ereignis.
Wer nachempfinden möchte, wie den Indianer zumute war, biegt etwa in der
Ortsmitte an dem Schild Caribs' Leap links ab. Eine weitere Kehre (links ab)
führt zur katholischen St. Patricks Church. Nur noch wenige Schritten durch den
Friedhof führen zum oberen Ende des Morne des Sauteurs. Da die Klippe früher
einen Felsvorsprung aufwies, ist es heute nicht mehr möglich genau an der Stelle
zu stehen, an der die Kariben dem Tode ins Auge sahen. Der wunderbare Fernblick
von hier oben erlaubt die Sicht auf die Silhouette Carriacous und einiger
vorgelagerter Inselchen.
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5. Tag
Heute haben wir uns entspannt, wir haben nichts anstrengendes
gemacht sondern haben uns gemütlich in die Sonne gelegt. Zuerst sind wir zu der
Cabier-Bucht gefahren. Diese Bucht ist als Crochu-Beach in der Karte
verzeichnet. Das war wirklich sehr entspannend. Nachmittags sind wir weiter zum
La Sagesse Nature Centre, Etwa l km hinter dem kleinen Dorf Corinth, gefahren.
Durch einen im Meer mündenden Fluss ist das Wasser etwas aufgewühlt, so dass man
hier nicht Schnorcheln kann. Ca. 10 Minuten vom Nature Centre entfernt liegt ein
von Mangroven umsäumter Salzteich. Zum
Marquis
Point benötigt man etwa eine halbe Stunde. Da war es echt angenehm, wir haben
uns unter Palmen gelegt und entspannt. Man sollte jedoch die chemische Keule
mitnehmen und den Sandflöhen damit den Gar aus machen oder sie von sich fern zu
halten, wenn man nicht für die nächste Woche aussehen will wie ein
Streuselkuchen. Diese Sandflöhe haben es echt in sich. Das sollte man übrigens
für jeden Strandbesuch mit einplanen.
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6. Tag
Als erstes sind wir heute in den Regenwald zum Grand Etang
Kratersee gefahren. Man verlässt St. George's durch den Sendall Tunnel und biegt
vor der Brücke am Mt. Gay Kreisverkehr die 2. Straße links ab, in Richtung Grand
Etang National Park. In Serpentinen geht die Fahrt hinauf auf etwa 580 m. Die
recht schmale Grand Etang Road führt hinein in den unwegsamen tropischen
Regenwald, ehe man nach ca. 10 km den grandiosen Grand Etang National Park
erreicht. Feuchte Schwaden umhüllen am Morgen das grüne Blattwerk der Baumfarne,
Mahagoniriesen und bildschönen Blüten seltener Pflanzen, welche die Straße zu
beiden Seiten begrenzen. Je weiter man sich dem Nationalpark nähert, um so
angenehmer wird das Klima. Der Weg dort hin war schon interessant, dieses satte
Grün und die übergroßen Pflanzen sind schon beeindruckend! Die Lage des
Besucherzentrums ist herrlich, vor allem der Blick auf den Grand Etang, einen
herrlichen Kratersee, von dem nicht wenige Menschen glauben, er sei bodenlos.
Das Besucherzentrum informiert auch über den Zustand der Wanderpfade, die zu
manchen Jahreszeiten aufgrund heftiger Regenfälle und damit verbundener
Erdrutsche unpassierbar werden können. Für einige Trails benötigt man keinen
Führer. Zieht man alleine los, ist es üblich sich im Besucherzentrum auf jeden
Fall an- und abzumelden. Matschig sind die Pfade fast zu jeder Jahreszeit, so
dass gutes Schuhwerk unerlässlich ist. Der einfachste und kürzeste Trail ist der
Morne La Baye Trail (20-30 Minuten), ein herrlicher Naturlehrpfad, der Einblicke
in die heimische Vegetation liefert. Etwas unwegsamer, jedoch ebenfalls relativ
einfach, ist der l 1/2-stündige Shore Line Trail, eine wunderschöne, oft
matschige Wanderung durch dichtes tropisches Blattwerk rund um den Kratersee. Am
Ende wird man belohnt mit einem herrlichen Plätzchen auf einem
Steg am See. Hier
heißt es Schuhe aus und Füße ins Wasser. Der zum Mt. Qua Qua führende Mt. Qua
Qua Trail erweist sich als schwieriger, ist jedoch auch noch ohne ortskundigen
Führer durchführbar. Während der etwa 2 1/2-stündigen Wanderung (hin und zurück)
entlang dem Bergrücken wird man entlohnt mit atemberaubenden Ausblicken.
Anschließend sind wir dann zu den Annandale Falls gefahren. Die Annandale Falls
sind die am meisten frequentierten Wasserfälle auf Grenada. Nicht etwa weil sie
die schönsten sind, wie man durchaus mutmaßen könnte, nein, sie sind lediglich
die am schnellsten zu erreichenden Wasserfälle. Dies spielt vor allem eine
Rolle, wenn die Kreuzfahrttouristen an Land gehen und die Devise heißt, in
kürzester Zeit viel von Grenada zu sehen. So ist der Ausflug nicht zu empfehlen,
wenn ein Kreuzfahrtschiff im Hafen von St. George's ankert. An solch einem Tag
werden hunderte von Touristen hierher gekarrt. Schon auf dem Weg zum Wasserfall
stehen die Souvenirverkäufer und versuchen ihre hübschen Gewürzkörbchen an den
Mann zu bringen. Ihre Rufe klingen wie ein endloses Echo: „Spices, Spices,
Spices ...". Steigt man aus dem Auto, steht auch schon ein Calypsosänger bereit,
der das Lied von Glück und Reichtum für ein paar EC-Dollar trällert. Der Nepp
gipfelt dann am Wasserfall. In der Felswand des aus einigen Metern in die Tiefe
stürzenden Wasserfalls sitzen Jugendliche und Männer, die mit den Touristen um
das Entgelt für ein Foto feilschen, für das sie sich hinabstürzen in den
natürlichen Pool. Den Tag haben wir am Magazin Beach, an dem sich das Rex
Grenadian angesiedelt hat, ausklingen lassen.
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7. Tag
Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, in den
Reiseführern steht, wenn es regnet, regnet es höchstens eine Stunde und dann ist
das Wetter wieder gut. Aber heute war das nicht so. Heute haben wir uns die
Landzunge L’Arice aux Epines angeschaut. Die recht holprige L'Anse aux Epines
Road führt vorbei an einigen luxuriösen Häusern und Hotelanlagen mit zumeist
kleinen Stränden. Am südlichsten Punkt, dem L'Anse aux Epines Point, zeigt sich
die zerklüftete, raue Atlantikküste des Südens. Im Gegensatz zur recht flachen
Westseite, ist die Ostseite der Landzunge relativ steil und hat keine
nennenswerte schöne Strande, dafür aber traumhafte Ausblicke auf Calivigny
Island, Hog Island, die Mt. Hartman Bay, sowie das mit Riffen durchsetzte, in
allen Farben leuchtende Meer. L'Anse aux Epines ist sicherlich ein hübsches
Fleckchen Erde, jedoch auch relativ abgeschieden, sehr luxuriös und damit auch
ein ziemlich teurer Ort
zum Verweilen. Mit dem Auto erreicht man L'Anse aux
Epines, von Grand Anse kommend, indem man am Kreisverkehr in Ruth Howard die
zweite Straße links und anschließend die nächstmögliche Straße wieder rechts
abfährt.
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8. Tag
Wir kamen zu dem Entschluß, daß heute der richtige Tag für
gewisse Wasserfälle sei. Wir haben zwei verschiedene, die wir uns noch ansehen
müssen, und für heute haben wir uns die Seven Sister Falls (oder auch St.
Magarete Falls) im Regenwald in der Nähe von Grand Etang angeschaut. Knapp 2 km
nordöstlich des Grand Etang Besucherzentrums entlang der Grand Etang Road weist
ein Schild auf die Seven Sisters Falls hin. Schon die kleine Holzhütte am
Eingang mit der provisorischen Bank unter einem Schatten spendenden Baum ist ein
lauschiges Plätzchen. Dort kassiert ein alter Mann 5 EC$ Eintritt und dafür
bekommt man den Weg hinab zu den Wasserfällen erklärt. Damit man auch gut
versorgt ist, bekommt jeder Besucher einen Wanderstock in die Hand gedrückt, der
bei den Kletteraktionen sehr hilfreich ist. Ein toller, 20-25-minütiger, gut
ersichtlicher Pfad führt zum Teil steil bergab zu den ersten beiden traumhaft
schön gelegenen Wasserfällen. Zuerst sind wir durch eine Plantage gegangen
(Bananen, Muskatnußbäume, Kakaobäume und so weiter), nach einem knappen
Kilometer ging es dann nach links vom Weg ab, da war auch ein Schild. Und dann
ging es los. Von da aus ging es in der schwülen Hitze nur noch bergab. Aber
nicht nur einfach bergab, nein, es war ein steiler Feldweg, Lehmweg oder was
auch immer, und teilweise war es kein Weg, sondern wir mußten über Stock und
Stein nach unten krabbeln. Vorbei an Bambusgehölzen, die immer unheimlich
klappern wenn der Wind da durch fegt, und die Vögel geben hier auch komische
Geräusche von sich. Es gibt auch einen „Alarmvogel“, der sich wie eine
Alarmanlage oder Hupe vom Auto anhört. Überhaupt hört man hier viele andere
Geräusche. Die Fälle sind zwar nicht besonders hoch, ergießen sich jedoch in
wunderbare, eiskalte und zum Schwimmen perfekte Pools. Am besten man geht früh
los, um dieses tropische Paradies alleine genießen zu können. Wer den
anstrengenden Rückmarsch nicht scheut, kann sich auf die Suche nach den
restlichen, flussaufwärts liegenden fünf Wasserfällen machen.
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9. Tag
Heute sind wir an der Westküste hoch bis nach Gouyave gefahren.
Dort wollten wir uns die Nutmeg Plant ansehen, und da es doll regnete waren
nicht so viele Leute auf der Straße. Danach sind wir auf die andere Seite der
Insel gefahren, erst mal über Sauteur zum Lake Antoine, wo es erstaunlicherweise
nicht regnete. Nördlich der Rum Destillerie weist ein Schild nach etwa 1-2 km
zum Lake Antoine, einem Vulkankratersee, der sich im Endstadium der vulkanischen
Tätigkeit Grenadas, vor etwa 12 000-15 000 Jahren gebildet hat und anscheinend
irgendwie verbunden ist mit dem Grand Etang und St. George's Harbour. Der See
liegt nur 6 m über dem Meeresspiegel und ist umgeben von einer sanften
Hügellandschaft. Anschließend sind wir zur River Antoine Rum Destillerie
gefahren, und dort haben wir uns erklären lassen, wie Rum hergestellt wird.
Inmitten herrlicher Zuckerrohrfelder liegt die 1785 errichtete, noch immer
völlig intakte Rumbrennerei - an dem Herstellungsverfahren hat sich kaum etwas
verändert. Mit Hilfe eines riesigen Wasserrades wird das Zuckerrohr ausgepresst.
Der Saft fließt in Bottiche und wird mit gebranntem Kalk geklärt. Der saubere
Zuckersaft wandert nun in das von uralten Gemäuern umgebene
Kochhaus. Jeder
Schritt der Herstellung wird hier erläutert. Falls man nicht schon vom Geruch
benebelt ist, sorgt vielleicht das abschließende Gratisgläschen des fast 80igen
Rums dafür – ein wirklicher Hammer! Wer ein Souvenir sucht, kann sich ein
T-Shirt mit Label oder eine Flasche Rum mit nach Hause nehmen. Die brennende
Kehle löscht man anschließend am besten mit einem alkoholfreien Getränk im
angrenzenden Shop. Abgesehen von den 5 EC$ Eintritt sollte man die Führer mit
einem kleinen Trinkgeld entlohnen. Der Ausflug lohnt sich wirklich, vor allem,
weil die Distillery des Antoine Estates zu den ältesten Rumbrennereien der
gesamten karibischen Inselwelt zählt.
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10. Tag
Heute haben wir uns St.George's, die Hauptstadt des Inselstaats
Grenada, mit knapp 5000 Einwohnern, angesehen. Sie gilt als einer der
idyllischsten Schauplätze der Karibik, dies hat St. George's vor allem ihrem
inneren Naturhafen, der hufeisenförmigen Carenage zu verdanken. Malerisch ist
tief eingeschnittene Bucht in die umgebenden Hügel eingebettet. Grenadas erste,
Mitte des 17. Jahrhunderte unter den Franzosen erbaute Stadt trug den Namen Port
Louis und wurde auf einer Landbrücke, die zwischen der heutigen Carenage und der
Lagoon verlief, errichtet. Die Lagoon, damals noch ein Süßwasserkratersee,
verschmolz erst später durch Absinken der Landbrücke mit dem inneren Hafen St.
George's. Der Aufbau St. George's begann Anfang des 18. Jahrhunderts unter den
Franzosen. Zeitgleich errichtete man das für die damalige Zeit
militärstrategisch wichtige Fort George. Sowohl Fort George als auch St.
George's trugen damals den königlichen Namen Royal. Erst im Jahre 1763, nach der
Machtübernahme der Engländer, tauften diese die Stadt, zu Ehren ihres damaligen
Königs George III., St. George's. Zweimal noch galt es im 18. Jahrhundert die
Stadt neu aufzubauen, denn 1771 und 1775 vernichteten riesige Brände die Stadt
fast völlig. In Minutenschnelle gingen die Holzhäuschen in Flammen auf. Das in
Schutt und Asche liegende St. George vor Augen, beschlossen die Engländer ein
Gesetz, das den Bau von Holzhäusern im Stadtbereich untersagte. Fortan baute man
die Häuser aus Stein, deckte sie mit den roten Ziegelsteinen und pflasterte die
Straßen.
Das Material für den Stadtaufbau gelangte als Ballast im Bauch der
Galeonen frachtfrei und völlig kostenlos über den Atlantik nach Grenada. Der
Fortberg teilt St. Georges in zwei Stadtteile und verleiht der Stadt ihr
einzigartiges Aussehen. Schmale, gefällreiche, bürgersteiglose Sträßchen prägen
das Stadtbild und je höher man aufsteigt, um so fantastischer ist der Blick.
1895 durchstieß man den Fortberg und stellte damit die direkte Verbindung
zwischen dem Outer Harbour, dem Stadtteil Baytown und der Carenage her, nicht
zuletzt um den Bewohnern den leidigen Weg über den steilen Fortberg zu ersparen.
Mit der Fertigstellung des nach dem damals regierenden Gouverneur benannten
Sendall Tunnels im Jahre 1895, einer für die damalige Zeit außerordentlichen
Leistung, stellte man eine direkte Verbindung zwischen den Stadtteilen her.
Heutzutage wäre es nicht vorstellbar, den gesamten Verkehr über die engen Gassen
des Fortberges zu leiten. Der circa 100 m lange Tunnel wird einspurig von der
Carenage aus in Richtung Norden befahren. In jedem Fall ist äußerste Vorsicht in
dem kleinen Tunnel geboten, da dieser nicht nur von Autos, sondern auch von
Fußgängern benutzt wird. Heute beherbergt das Fort die Polizei und der Besuch
ist kostenlos. Sowohl von der Esplanade als auch von der Church Street gelangt
man hinauf zum Fort George. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf
St. George's Hafen. Von hauptstädtischer Atmosphäre ist in St. George's wenig zu
spüren. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel auch das
Nationalmuseum, sind problemlos zu Fuß erreichbar. Das Fundament des Gebäudes stammt aus dem Jahre 1704. Von den Franzosen erbaut, diente es anfänglich als
Kaserne. Unter der Herrschaft der Briten wurde das Gebäude bis 1880 zu einem
Frauengefängnis umfunktioniert, später diente es als Lagerhaus. Der Oberbau
beherbergte wechselnde Hotelbetriebe, heute hat der Minister für Bildung hier
seinen Sitz. Das kleine, aber lohnenswerte geschichtsorientierte Museum enthält
neben diversem Anschauungsmaterial über Flora und Fauna aktuelle und historische
Karten sowie Dokumentationen über Geologie und Aufbau der Insel. Präkolumbische
Funde, darunter Töpfereiprodukte und vorgeschichtliche Felszeichnungen, sind
ebenso zu bestaunen wie afrikanische Kulturzeugnisse. Aus der Kolonialzeit zeigt
das Museum militärische Relikte, aber auch Gerätschaften aus der
Plantagenwirtschaft. Der Hit des Museums ist jedoch eine aus Martinique
stammende Badewanne. Nicht irgendeine Badewanne, sondern die der aus Martinique
stammenden, 1804 gekrönten Kaiserin Josephine von Frankreich, Gattin Napoleon
Bonapartes.
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11. Tag
Heute ging es zuerst zu den Concord Falls. Über 2,5 km windet
sich die sehr schmale Straße am Black Bay River entlang. Es ist ein regelrechtes
Eintauchen in die tropische Vegetation des Concord Valley, bis die Straße ihr
Ende findet und die Concord Falls in Sichtweite kommen. Unmittelbar vor dem
Wasserfall finden sich Souvenirstände und einige Männer bieten sich als Führer
zu den beiden anderen, nur zu Fuß zu erreichenden Wasserfällen, an. Wer eine
Führung in Anspruch nehmen möchte, zahlt zwischen 20 und 30 EC$. Da sich die
Fälle auf Privatgrund befinden, ist l EC$ Eintritt zu zahlen. Dafür stehen
Umkleidekabinen und Toiletten zur Verfügung. Als nächstes haben wir uns dann noch
das Dougaldston Estate angesehen, diese komische uralte Plantage. Neben Kakao
werden auch einige Gewürze geerntet und anschließend einem ersten
Verarbeitungsprozess unterzogen. In den 60er Jahren wurde die mit Dampfkraft
angetriebene Anlage zur Weiterverarbeitung von Kakao stillgelegt. Dougaldston
Estate ist
heute eher ein historisches Denkmal, das an längst vergangene Zeiten
erinnert, an Zeiten, in denen etwa 200 Sklaven, der unbarmherzigen Sonne
ausgesetzt, die Plantage bewirtschaften mussten. Wer hier auf eigene Faust
herkommt, findet schnell jemanden, der für ein paar EC-Dollar bereit ist, Anbau,
Ernte und Verarbeitung der verschiedensten Gewürze zu erläutern.
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12. Tag
Heute sind wir losgefahren und haben uns hier die Südküste ein
wenig genauer betrachtet. Das war herrlich, denn das Wetter war heute auch
wieder toll. Zuerst sind wir mal die ein oder andere Stichstraße zum Meer
gefahren und haben irgendwelche Landzungen erkundet. Dann sind wir wieder auf
diese Fort Jeudy-Zunge gefahren, wo wir mehrere Stunden an der Spitze verweilt
haben und dem schäumendem Meer zugeschaut haben. Point Fort Jeudy vermittelt
einen wunderbaren Eindruck der zerklüfteten rauen Südküste. An manchen Tagen
donnert das Meer kraftvoll gegen die schwarzen Lavafelsen, die einen
beeindruckenden Kontrast zu den strahlend weißen Schaumkronen des Meeres bilden.
Die Wellen sehen da einfach gigantisch genial an. Nachmittags sind wir noch mal
zur Petit Bacaye Bay gefahren, der traumhaft schönen, palmengesäumten Petit Bacaye
Bay.
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13. Tag
Heute morgen sind wir wieder früh aufgestanden, wir mußten
unseren Wagen leider heute abgeben. Zum Glück haben wir alles gesehen, was wir
sehen wollten, um uns die verbleibenden Tage in der Sonne zu entspannen und zu
lesen. Zuerst sind wir zum Pool gegangen und haben da längere Zeit gelegen.
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14. Tag
Schade, das war unser eigentlicher letzter Tag, ab übermorgen
hat uns der Alltag wieder, und ab Montag muß ich wieder arbeiten. Heute haben
wir auch nichts anderes gemacht als gestern. Wir waren draußen, am Wasser, haben
gelesen und in der Sonne gelesen.
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15. Tag
Heute sind wir um 16 Uhr im Hotel abgeholt und zum Flughafen
gebracht worden. Das Einchecken hat tierisch lange gedauert, weil das
Computersystem ausgefallen ist und das Flughafenpersonal alles per Hand machen
mußte. In London hatten wir einen Aufenthalt von sieben Stunden und sind erst
einen Tag später gegen 18 Uhr in Frankfurt angekommen. Von da aus mußten wir
noch den ICE nach Köln nehmen und von da wurden wir dann abgeholt.
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